Warum auch Sie 36 Bücher im Jahr lesen können
Zusammenfassung:
- Bücher geben uns die Möglichkeit uns interdisziplinär weiterzuentwickeln und andere Perspektiven einzunehmen.
- Die Zeit – um 36 Bücher im Jahr zu lesen – hat jeder.
- Um sich die Zeit zu nehmen, müssen wir unsere Gewohnheiten umstellen.
Die Macht des interdisziplinären Wissens
Egal ob als Marken- und Kommunikationsexperte, wie in meinem Fall, oder Finanz-, Mode-, Maschinenbau- oder Politikexperte – Wissen ist wertvoll. Es ist unser Kapital, unser Werkzeug und auch unsere Waffe. Sowohl im Berufsleben als auch privat.
Und gerade interdisziplinäres Wissen gewinnt immer weiter an Wert. Als Experte – egal in welchem Feld – ist es von zentraler Bedeutung sich ständig weiterzuentwickeln und Wissen wie ein Schwamm aufzusaugen. In meinem Fall bedeutet das eine ständige Weiterbildung in den Bereichen Psychologie, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Kommunikationswissenschaften, Zeitgeschichte, Filmwissenschaften, Kunst/Kultur, Medieninformatik und vielem mehr.
Quellen von Wissen gibt es viele. Ein Gespräch unter Kollegen, eine Recherche im Internet oder die Erinnerung an Gelerntes aus der Schule und dem Studium. Aber auch die Beobachtung der Interaktion von Menschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das Mithören eines Gesprächs in der U-Bahn, das Lesen von Straßenschildern in einem fremden Land oder die experimentelle Mischung von Gewürzen beim Kochen reihen sich in bereits bestehendes Wissen ein. Streng genommen lernen wir unser ganzes Leben in jeder Stunde, Minute und Sekunde in der wir atmen.
Doch unser Blickwinkel ist oft begrenzt und unsere Wissens-Quellen im Alltag meist beschränkt. Bücher schenken uns ein tolles Werkzeug, um aus unserer eingeschränkten Sichtweise auszubrechen und aus einer anderen Perspektive wertvolles Wissen zu generieren.
Faszination Lesen
Schon als Kind habe ich dank meines Vaters die Welt der Bücher für mich entdecken können. Bücher in mein Leben aufzunehmen war im Rückblick eine der wichtigsten und prägendsten Entscheidungen in meinem Leben.
Bücher sind für mich, damals wie heute, kleine, tragbare Welten. Ein Blick in diese in sich geschlossenen Universen schenkt nicht nur Spaß, sondern auch Haltung und Orientierung. Als Kind erklärten mir Bücher die Welt, als Jugendlicher machten sie mich neugierig auf ein Studium an der Universität – mehr zu erfahren und Zusammenhänge zu verstehen. Und als Student gaben sie mir den Impuls reisen zu wollen und die Welt zu erkunden. Über all diese Lebensabschnitte hinweg, und bis heute, sind Bücher für mich die schönste und sinnvollste Freizeitbeschäftigung.
Als junger Mensch habe ich mir vorgenommen 36 Bücher im Jahr zu lesen. Und bis auf einige Jahre habe ich das auch geschafft. 36 Bücher im Jahr – das klingt erst mal nach sehr viel. Viele von Ihnen werden sich jetzt wahrscheinlich denken, dass dazu kaum Zeit sein kann. Dass der eigene Alltag zu vollgestopft und man selbst zu beschäftigt ist, um auf solch eine Anzahl an gelesenen Büchern zu kommen.
Lassen Sie mich Sie vom Gegenteil überzeugen.
36-Bücher – was bedeutet das?
Hier ein kleines Rechenbeispiel:
Der durchschnittliche Deutsche liest ca. 250 Wörter pro Minute (WpM). Sachbücher haben üblicher Weise ca. 50.000 Wörter (das entspricht ca. 200 Seiten).
36 Bücher x 50.000 Wörter/Buch = 1,8 Millionen Wörter
1,8 Millionen Wörter : 250 WpM = 7200 Minuten
7200 Minuten : 60 = 120 Stunden
120 Stunden : 24 = 5 Tage
5 von 365 Tagen im Jahr durchlesen. Oder 120 Stunden im Jahr lesen. Dann wären 36 Bücher schon geschafft. Klingt also erstmal nach gar nicht so viel.
Führen wir uns die Zeit, die wir jährlich für andere Tätigkeiten aufwenden vor Augen, scheinen diese 5 Tage oder 120 Stunden tatsächlich nur sehr wenig zu sein. Statistiken zeigen, dass der Durchschnittsdeutsche 2017 ca. 419,75 Stunden auf Social-Media verbrachte und 1.508 Stunden vor dem Fernseher. Würden wir diese Zeit komplett ins Lesen investieren, würden wir – rein rechnerisch – sogar auf 500 Bücher pro Jahr kommen.
Der Alltag und das Lesen
Deshalb – die Zeit um zu lesen haben wir. Wir alle wissen auch, wie wichtig Lesen ist. Wir müssen es einfach nur tun. Aber warum scheitert es meist an diesem letzten Punkt der Umsetzung?
Die Antwort auf diese Frage ist, dass wir gewisse Gewohnheiten entwickelt haben, die schwer zu durchbrechen sind. Nach der getanen Arbeit lassen wir uns gerne einfach mal berieseln, schalten unseren Kopf ab und starren mit minimalstem kognitiven Aufwand auf einen Bildschirm. Wir lassen uns gerne von Social Media, Netflix-Serien und Co. ablenken und haben regelrecht eine Sucht für diese „energiesparenden“ Medien entwickelt.
Um diese Gewohnheiten der Gestaltung unserer „leeren Zeit“ zu durchbrechen, bedarf es ein paar Tricks. Denn Gewohnheiten sind starke und hartnäckige Wesen, die ausgetrickst werden müssen, um sie abzuschütteln. Wenn Sie lesen wollen, stellen Sie sicher, dass Sie den Zugang zu Büchern so einfach wie möglich machen. Legen Sie in der ganzen Wohnung verteilt Bücher ab, laden Sie E-Book-Apps auf ihr Handy oder Tablet, hören Sie Hörbücher, nehmen Sie den Gang in den Buchladen in Ihr Wochenendprogramm auf. Schaffen Sie sich die Möglichkeit zu lesen, überall und zu jeder Zeit. So lesen Sie viel und vielseitig.
Zum Schluss ein paar Regeln, um 36 Bücher im Jahr zu lesen:
- Seien Sie beim Lesen ein Allrounder und kein Spezialist – interdisziplinäres Wissen ist wertvoll.
- Neben dem bloßen Willen und der Motivation zum Lesen geht nichts ohne die Änderung bestehender Gewohnheiten. Schaffen Sie eine lesefreundliche Umgebung und integrieren Sie so die Aneignung von Wissen fest in Ihren Alltag.
- Beim Lesen zählen weder Medium (Hörbuch, E-Book oder Papierbuch) noch Ort oder Zeitpunkt des Lesens – was zählt ist der Inhalt und die Tatsache, dass Sie sich um Wissen bereichern.
Über den Autor:
Roland Albrecht ist Geschäftsführer der Markenagentur GoYa!
Mein Profil: Markendenker und Markenmacher.
Mein Motto: No risk, no fun – because it‘s better to be a pirate than to join the navy.
Warum diese Branche? – Weil Kommunikation die wunderbarste Sache der Welt ist.
Warum Markenagentur? – Weil ich an die Macht der Marke glaube.