Wie Industrie 4.0 zum interaktiven Markenerlebnis wird
- erste Industrie 4.0 Anlagen sind bereits in Betrieb
- SICK AG gewährt regelmäßige Führungen durch seine Smart Factory
- Markenerlebnis wird durch digitale Touch Anwendungen auch für ein breites Publikum zugänglich
Industrie 4.0 ist auf dem Weg, doch die Schritte sind für viele unsichtbar. In Freiburg hat der Sensorhersteller SICK sein eigenes Konzept von der smarten Fabrik verwirklicht und die Tore für Interessenten auch digital geöffnet. Ein interaktives Kommunikationsformat machte es möglich.
So ist das mit dem Fortschritt. Manchmal entwickeln sich die Dinge schneller, als man folgen kann. Industrie 4.0 ist so eine Entwicklung. Im Jahr 2011 erstmals auf der Hannover Messe als Begriff vorgestellt, sind schon wenige Jahre später die ersten Industrie 4.0-Anlagen in Betrieb. Zum Beispiel auf dem Gelände der SICK AG in Freiburg. Dort produziert das Unternehmen erstmals fünf verschiedene Produktfamilien in einem Shopfloor – anvisiert sind zwölf.
Anstelle einer klassischen Produktionslinie sind automatisierte Produktions-Technologie-Module und fahrerlose Transportsysteme im Einsatz. Im Vordergrund der modularen Fertigung stehen die Teilung von wiederkehrenden Prozessschritten wie z.B. Kleben, Fügen, Löten, Beschriften. Diese Dienste werden von den einzelnen Modulen angeboten und von den zu produzierenden Sensoren in unterschiedlicher Reihenfolge in Anspruch genommen. Die Steuerung erfolgt über eine Software, die auf Basis der Aufträge den Materialfluss und die Produktionsschritte organisiert.
Das Interesse an der intelligenten SICK-Fabrik ist groß. Um Mitarbeitern und Kunden die Entwicklungen nahe zu bringen, gibt es deshalb regelmäßig Führungen durch die neue Produktionshalle und seit der Hannover Messe 2019 auch die Möglichkeit der digitalen Besichtigung.
Touch für Touch eine neue Erkenntnis: Die SICK 4.0 NOW Touch-Anwendung ist auf eine breite, weltweite Nutzung ausgelegt und mit allen Plattformen und Displaygrößen kompatibel.
Die Digitalisierung der Industrie im mobilen Showcase
Industrie 4.0 ist ein weites Feld. Wer nicht vom Fach ist, kann die Bedeutung des Begriffes kaum erfassen. Das macht ihn in der Wahrnehmung vieler Menschen sehr abstrakt. Ein Besuch der Smart Factory sorgt für die notwendige Transparenz und liefert Antworten auf viele Fragen. Allerdings sind die Besichtigungstouren aufwendig in der Durchführung und global betrachtet wenig praktikabel.
Es brauchte also eine Lösung, die auf einfache Art und Weise die Zusammenhänge aufzeigt und die realisierten Prozesse für eine breite Zielgruppe erfahrbar macht. So entstand bei SICK die Idee, die Fabrik digital abzubilden und als Touch-Anwendung weltweit auf Messen, in Kundenzentren und bei Beratungsgesprächen einzusetzen.
Komplexität begreifbar gemacht
Erdacht, entwickelt, umgesetzt: Gemeinsam mit SICK haben mangler+noller und Fridie Interactive diese Touch-Anwendung realisiert. Wie ein virtuelles Schaufenster gewährt die Anwendung Einblicke, die sonst nur durch eine Fabrikbesichtigung vor Ort möglich sind. Interessenten können sich, auch ohne Fachwissen, selbständig durch die Anwendung navigieren und die Produktionshalle bis ins Detail entdecken. Sie erfahren, wie die einzelnen Stationen vernetzt sind, sehen den Verlauf der jeweiligen Datenströme, erleben in Videosequenzen, wie die einzelnen Prozesse ablaufen, und können über ein Dashboard Live-Daten zur Produktionsleistung abrufen. Um so nah wie möglich die Realität widerzuspiegeln, wurden die Anordnung der Maschinenmodule sowie die 2D- und 3D-Visualisierungen anhand der originalen CAD-Daten umgesetzt. Damit entspricht die virtuelle Darstellung exakt dem realen Produktionsaufbau der Freiburger Fabrik.
Die interaktive Anwendung hat für SICK gleich zwei Vorteile. Erstens lässt sich die intelligente Fabrik jetzt problemlos mobil vorstellen. Zweitens sind die Zusammenhänge leicht verständlich und in verschiedenen Sprachversionen aufbereitet. Dabei ist besonders die Verständlichkeit ein wichtiger Punkt. Denn die Sachverhalte von Industrie 4.0 sind technisch komplex und am besten durch eine klare, kurzweilige Darstellung zu vermitteln. Ein Kommunikationsformat wie die Touch-Anwendung kann das leisten. In übersichtlichen Ebenen strukturiert und ansprechend aufbereitet, lädt sie zu einer informativen Entdeckungsreise ein.
Fazit
Technologieunternehmen benötigen für ihre Themen und Angebote digitale Kommunikationsformate, die hochkomplexe Zusammenhänge einfach begreifbar machen. Touch-Anwendungen sind dafür bestens geeignet. Die Inhalte werden interaktiv entdeckt und anhand verschiedener Medien informativ und unterhaltsam erlebt. Wichtig dabei ist, dass sich das Design in das Gesamtbild der Marke einfügt und zusammen mit einem stimmigen Interaktionskonzept das digitale Markenerlebnis stärkt.
Über die Autorin
Kristina Breuer ist Expertin für B2B-Markenkommunikation mit großer Leidenschaft für Innovations- und Zukunftsthemen. Als Creative Director Strategie bei mangler+noller entwickelt sie integrierte Kommunikationskonzepte für internationale Marken aus Mittelstand und Konzernwelt. Davor war sie 5 Jahre für die Entwicklung von Konzepten und Contentstrategien in einer Digitalagentur zuständig. In ihrer Agenturlaufbahn verantwortete sie zahlreiche Projekte für Kunden aus den Bereichen Industrie und Maschinenbau, IT, Automotive, Kunststoff, Energie und Chemie. Heute liegt ihr Fokus auf den Themen Digitalisierung und Industrie 4.0.